Vor allem zum Schweißen massiver Bauteile und langer Nähte, etwa bei Mähdreschern, Baggern, Teleskopladern oder LKW-Aufliegern, kommen die Hochleistungs-Schweißverfahren zum Einsatz.
Verwendet werden dafür Massiv- oder Fülldrähte. Damit der Prozess stabil läuft, ist eine gleichmäßige Drahtförderung erforderlich. Ein Vier-Rollen-Antrieb stellt dies sicher. Bei Drähten mit geringer Steifigkeit oder langen Schlauchpaketen empfiehlt sich ein Push-Pull-System mit mehreren Antriebseinheiten. Auch der Schweißbrenner spielt eine entscheidende Rolle: Beim Hochleistungsschweißen ist er großer Hitze ausgesetzt, denn einerseits strahlt das Schmelzbad Wärme ab, andererseits herrscht eine hohe Stromdichte zwischen Kontaktrohr und Draht. Deshalb müssen bei diesem Schweißprozess wassergekühlte Brenner verwendet werden. Die Kühlung ist zudem äußerst wichtig für eine lange Einschaltdauer bei hoher Leistung.
Die Einschaltdauer sollte gerade beim Hochleistungsschweißen möglichst lang sein. Das ist eine der Stärken der TPS 600i: Sie hat gegenüber den anderen Geräten der TPS/i-Familie ein stärkeres Leistungsteil. Damit kann das System durchgängig mit einer Stromstärke von bis zu 500 Ampere schweißen. Die hohe Leistung sorgt auch für kurze Taktzeiten und hohe Produktivität. Wo andere Schweißgeräte an ihre Grenzen stoßen, hat die TPS 600i Reserven. Die Stromquelle bietet selbst bei hohen Umgebungstemperaturen einen zuverlässigen Dauerbetrieb. Sie erreicht einen maximalen Schweißstrom von 600 Ampere und ermöglicht damit eine Abschmelzleistung von bis zu 13 Kilogramm pro Stunde. Um die Leistung zu steigern, können zwei Geräte kombiniert und als Tandem-System eingesetzt werden.
Bei diesem sogenannten TWIN Prozess werden zwei Drahtelektroden in einen Brenner mit gemeinsamer Gasdüse gefördert, die beiden bleiben aber elektrisch voneinander isoliert. Dadurch lassen sich die Lichtbögen individuell regeln und auch bei unterschiedlicher Leistung exakt aufeinander abstimmen. Neben zwei leistungsstarken Stromquellen benötigt das TWIN Push System einen TWIN Controller, der den Schweißprozess synchronisiert und als Roboter-Schnittstelle fungiert. Ein kompakter Drahtvorschub, Kühlung, Schlauchpaket und TWIN Brenner komplettieren das Ganze.
Seit kurzem ist das TWIN Push-Verfahren auch für die aktuelle Geräteplattform TPS/i verfügbar. Die hohe Prozessorleistung der Stromquelle macht den synchronisierten Prozess deutlich stabiler und zuverlässiger. Eine gute Spaltüberbrückbarkeit spart dem Anwender viel Zeit in der Bauteil- Vorbereitung. Auch Nacharbeiten lassen sich reduzieren, denn die genaue Regelung des Schweißprozesses ermöglicht eine kontrollierte Tropfenablöse sowie eine geringe Wärmeeinbringung ins Bauteil und minimiert so Spritzer und Verzug. Nutzer erzielen mit TPS/i TWIN Push höhere Abschmelzleistungen und schnellere Schweißgeschwindigkeiten.
Darüber hinaus stehen mit der TPS/i verschiedene Prozessvarianten zur Verfügung: PMC (Pulse Multi Control) TWIN sorgt mit seinem kurzen, fokussierten Impulslichtbogen für einen verbesserten Einbrand und eine höhere Schweißgeschwindigkeit. Neue Regelmechanismen unterstützen den Schweißer: Der Lichtbogenlängen- und der Einbrandstabilisator verbessern die Prozessstabilität und erleichtern das Parametrieren. Wenn sich die Position der Nahtstelle wegen zu großer Bauteiltoleranzen verändert, hilft die automatische Nahtsuche: Während des Schweißens übermittelt das System dem Roboter ein Signal, damit er bei Bedarf die Pendelbreite anpasst.